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BEINAHE BLACKOUT

Am Freitag ist es zu einer starken Frequenzabsenkung im europäischen Stromnetz gekommen. Laut EVN sei man nur knapp an einem flächendeckenden Stromausfall vorbeigeschrammt. Mehrere Kraftwerke, darunter vermutlich ein Donaukraftwerk in Südosteuropa, gingen am Freitagnachmittag offenbar plötzlich vom Netz. Schlagartig fehlten kurz darauf riesige Mengen Energie, sodass die Stromfrequenz abfiel und das europäische Stromnetz kurzfristig an einem flächendeckenden Stromausfall vorbeischrammte. Um solch ein Blackout zu verhindern, wurden in ganz Europa kurzfristig einzelne Kraftwerke hochgefahren. Die Ursachenforschung läuft, ist laut den Stromnetzbetreibern aber kompliziert und könnte Tage dauern.

Quelle: @riedel_timo auf Twitter - https://twitter.com/riedel_timo/status/1347534784780754944/photo/1

Frequenzeinbruch innerhalb von 14 Sekunden!

Um 14:05 brach innerhalb von 14 Sekunden, die Frequenz auf 49,746 Hz ein.

Bei dem Ereignis kam es zu einem kritischen Frequenzeinbruch und einer Netzaufsplittung im europäischen Verbundsystem. „Der Normalbereich (49,8 – 50,2 Hz) wurde dabei erstmals seit dem 4. November 2006 mit 49,746 Hz unterschritten und stellt damit die zweitschwerste Großstörung im europäischen Verbundsystem (ENTSO-E RG-CE) dar“, heißt es.

 

Mögliches Blackout nicht ausgeschlossen

Herbert Saurugg

Laut Herbert Saurugg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, ist der Zwischenfall Dank der „hervorragenden Arbeit“ der europäischen Übertragungsnetzbetreiber noch einmal glimpflich ausgegangen. Durch eine Störung im rumänischen Stromnetz war es zu einer massiven Unterdeckung und zu einem Frequenzeinbruch gekommen. Nur durch die unverzügliche Abschaltung von Großverbrauchern im europäischen Stromnetz konnte eine weitere Eskalation verhindert werden.

Dies sei nach der bisher größten Großstörung am 4. November 2006, als zehn Millionen Haushalte in Westeuropa vom Stromnetz getrennt werden mussten, das zweitschwerste Ereignis gewesen. Bis zu einem wirklichen Blackout, also einem völligen Zusammenbruch der Stromversorgung, gibt es noch weitere Sicherheitsstufen. Dennoch habe dieses Ereignis wieder einmal gezeigt, dass Großstörungen bis hin zu einem möglichen Blackout nicht ausgeschlossen werden können.

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